23.10
Mit Wisky habe ich über Brot gefachsimpelt. Sie sagte, es daure ja so lange. Das letzte Mal hat sie zwei Stunden lang den Teig geknetet.
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Als ich nach Hahei in das Hostel Fernbirds kam, zeigte die Hostelbesitzerin (ein weibliches Pendant zum Glöckner von Notredam) mir mein Zimmer. Ich schlafe oben, jemand anderes unten. Auf einem Fruchtsaftkanister sehe ich die Aufschrift “Wisky”. Au Backe. Ein ganzer Kanister und dann noch falsch geschrieben. Es stellte sich heraus, dass meine Zimmerkollegin Chinesin mit dem Namen Wisky ist.
11.10
Ich habe Schnupfen. In Neuseeland gibt es keine Taschentücher. Man braucht kein Genie in Logik zu sein, um zu erkennen, dass das Probleme gibt. Ich habe mir einfach Klopapier gekauft, gefaltet wie ein Taschentuch und in eine Box gesteckt.
10.10.
Ich habe Sophia meinen Tablet geliehen, damit sie in ihrem Blog schreiben kann. Sie verbrachte den ganzen Abend damit, die hatte auch schon eine Woche oder so nicht geschrieben. Sie fragte, ob sie den SD-Adapter schon ziehen könne. Ich sagte: “Moment.” Und schloss in meiner Gründlichkeit vorher alle Tasks. Die Website hat aber währenddessen noch geladen, sodass der gesamte Artikel weg war. Ich habe mich tausendmal entschuldigt und ihr Geschirr abgetrocknet. Das tat mir schon leid.
Als ich mit John, dem Hausbesitzer, sprach, fiel ihm eine Stelle mit ekeligem Schleim an seinem Hund Muttley auf: “That ist why he is not allowed to go in the house, and then everybody comes and says ‘oh, lovely doggy’”.
9.10.
In der Werft sollte ich ja den Anhänger mit einem Spezialmittel sauber machen, es war ein 1l-Kanister. Als ich mit dem Schlauch rangierte, habe ich ihn aus Versehen umgeworfen… Die Hälfte war weg… Ich tat so, als hätte ich es großzügig gemeint. Später sah ich ein Preisschild auf dem Kanister: 60 Dollar…
26.9. bis 3.10. 2013
Auf dem One Tree Hill steht ein Obelisk als Denkmal für einen Menschen. Davor ist eine Platte mir Widmungsgravur und einer Opferschale, in der Opfergaben niedergelegt werden, ordentlich und sortiert. Eine Blume, zwei Muffins und ein Burger von McDonalds.
Die Asiaten sind hier die, die top gekleidet sind. Edel, teuer, bunt, modisch, alles. Die Kiwis tragen eher bollerige, kurze Hose mit Tshirt. Dabei sind sie hart im Nehmen: Auch bei Temperaturen mit Wind, wo ich mich in die Jacke gemummelt habe, laufen sie im Hemd rum. Und das auch die Frauen, da ist die allerkürzeste Hose bei 12 Grad keine Seltenheit.
Ich habe festgestellt, dass hier alle mit iPhone rumlaufen. Sowohl die Bachpacker als auch die Asiaten. Es bildet einen grotesken Kontrast zu der sparsamen Ausrüstung. Auch andere Apfelprodukte aller Art sind beliebt.
Von Travelworks, im selben Flugzeug, im selben Hostel, Philipp, das sind die Gemeinsamkeiten zwischen Philipp und mir. Doch er ist eine Sabbeltüte sondergleichen. Ich fragte, warum er keinen internationalen Führerschein hat. Er ist mit 120 in der 50er Zone geblitzt worden. In Hamburg, wo dort alle 120 fahren und wo an der Stelle seit 70 Jahren nicht geblitzt wurde.
Im Hostel nehme ich ein Gespräch mit einem Engländer aus Bristol auf. Er scheint eine einfache Natur zu sein, dem angesichts der Schönheit des Landes die Worte fehlen. Ich frage ihn, wie es ihm geht. Nachdem er “fine” antwortete, stellte er fest, dass ich deutsch bin. Die merken das hier alle sofort, wenn man deutsch ist. Wir sagen zu “Rangitoto” zum Beispiel “Rängitoto”. Die Leute hier sagen aber “Rängidodo”. Deutsche haben “A very harsh Accent”
Der erste Tag in Auckland, ich am Computer. Die beiden Computer stehen im Aufenthaltsraum, der gleichzeitig Essraum ist. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich eine Gruppe Asiaten, die um einen Tisch herum positioniert saßen. In der Mitte thronte ein großer, schwerer Kochtopf. Als Ersatz für ein Brettchen haben sie ein Küchentuch untergelegt. Eins von denen, die niemals gewaschen werden und nicht richtig abtrocknen. Sie sind in der Mitte schon ein wenig grau, doch sie sind das einzige, was zum Abtrocknen vorhanden ist.
Die übrigen Gesellen im Raum hängen an ihren Smartphones, werden aber jäh aufgeschreckt, als ein Niesen die Luft zerreißt. Es war der große Asiate, anscheinend das Alpha-Tier. Kaum, dass jemand etwas sagen konnte, passierte es ein zweites Mal und er schaute erschrocken auf seine Hände. Ich konnte es nicht sehen, doch seinem Blick zu urteilen waren sie mit Schleim verschmiert. Ihm macht es offensichtlich nichts aus, er nimmt kurzer Hand das Küchenhandtuch und wischt sich daran mit einiger Gründlichkeit die Hände ab.