Philipps Neuseelandblog

Category: Tips

Dies und das II

Nun ist es mal wieder aller, aber auch aller höchste Zeit, zu schreiben. Der letzte Eintrag ist aber auch schon so lange her, dass ich mich nicht mal daran erinnern kann! Es ist aber auch nicht viel wirklich besonderes passiert worum man mich beneiden könnte. Obwohl ich mehr Zeit habe als sonst, habe ich weniger geschrieben (außer einige lange Mails).

Ich werde immer mehr Teil vom Business des Café DiPHerent. Ich mache hier hauptsächlich Malerarbeiten: Schild, Blachdach, Windschutz und so weiter, sowie Kleinigkeiten wie Hocker abzuschleifen oder Kies von A nach B zu schieben. Doch im Hinterkopf schwelt etwas. Es ist der Gedanke, dass Wwoofen nur eine Nullrunde ist und dass ich gut beraten bin, bezahlte Arbeit zu finden. Also warf ich immer wieder einen Blick auf die aktuellen Jobanzeigen. Ein Job war in Tauranga (anderthalb Stunden von hier) – Bestäuben auf einer Kiwiplantage, 15$ die Stunde, Arbeit nur dann, wenn gutes Wetter ist. Klingt gut? In Wirklichkeit ist dieses Jobangebot eine Farce!

Jobsuche in Neuseeland

“Die Neuseeländische Industrie ist auf Backpacker angewiesen.” Dieses Zitat möchte ich im Folgenden erörtern und mit eigenen Erfahrungen verquicken. Das tue ich, weil viele Internetplattformen, Blogs oder Reiseanbieter dieses illusionieren, was zur Desillusionierung der Backpacker führt, was magnifikante Folgen haben könnte. Doch dazu später.

Neuseeland verspricht zwar sicheres Reisen, die Leute wollen einen aber trotzdem immer verarschen, das ist die Goldene Regel bei der Jobsuche.
Nehmen wir diesen werten Herren Ken mit dem Kiwi-Job als Beispiel. In der Jobanzeige steht: ich muss in seinem Hostel untergebracht sein. Es ist ein sog. Arbeitshostel, das Arbeit vermittelt. Sie können sich ihrem Klientel sicher sein, unter Backpackern wird genommen, was da ist. Ihre Masche ist: du musst erstmal kommen, damit du Arbeit vermittelst bekommst. Das dauert dann so eine Woche (die du voll bezahlen musst), danach kannst du mit Glück anfangen und zu guten Preisen übernachten.
Im Fall Ken gab es Folgenden Nachteil. Er schrieb mir auf Anfrage, dass die Plantagen 15-40 km entfernt sind. Lasst uns folgende kleine Rechnung machen.
(15+40) : 2 = 27,5 km eine durchschnittliche Tour (Schätzung) x 2 für Rücktour sind 55 km jeden Tag.
Angenommen ich arbeite 40 h pro Woche, 5 Tage, dann macht es 55 x 5 x 4 = 1100 km im Monat.
Mein Auto verbraucht so 15 l auf 100 km, also 1100 : 100 x 15 = 165 Liter im Monat, was bei Momentanen Spritpreisen mehr als 330 Dollar sind.
Ich fahre fort:
Die Kosten für das Hostel betragen 130 Dollar pro Woche, nicht schlecht. Für Essen kann man, sofern man sich gesund ernährt, so 70 bis 100 Dollar einplanen. Weitere Highlights wie Waschen, Sachen, die kaputt gehen, Haushaltskram, WiFi und so weiter rechne ich unter Spesen, macht 30$. Dazu würde ich nochmal 30$ Puffer addieren, für Besondere Fälle. In der Summe sind das 260 bis 300$ pro Woche. Wenn man Raucher oder Alkoholliebhaber ist oder auch Gitarrist, der neue Saiten braucht – bitte, rechne etwas drauf, es ist ja genug für Alle da.
Allerdings, wenn alles gut läuft, arbeitet man nur 40 Stunden (mehr ist möglich, aber denkt an das Wetter). 40 x 13 (Steuern) = 520 pro Woche, weniger 300 sind 220, weniger die Spritkosten macht es pro Monat 550$ Netto. Damit kann man höchstens 2 Wochen ohne Arbeit finanzieren. Wenn man einen sehr bescheidenen Lebenstil hat, gehen auch mehr.
Meiner Meinung nach lohnt sich das nicht. Das wissen die Hostelbesitzer auch. Warum machen sie es trotzdem? Weil sie immer Idioten fnden. Warum? Weil die Jobs sehr rar sind.
Die Arbeitslosigkeit liegt bei 6%, es gibt Gegenden, wo die Einhemischen jeden Job nehmen. Hinzukommen Schüler, die dir als Kellner Jobs wegnehmen.
Als Kellner brauchst du immer Erfahrung und gute Sprache, aber der Job ist nichts für jeden. Die Arbeitgeber haben eine große Auswahl an Menschen und daher hohe Aforderungen.
Die Industrie braucht keine Backpacker als Arbeiter, aber sie braucht sie trotzdem. Denn das Backpackertum ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in Neuseeland. Ohne die Deutschen müsstem etliche Hostels und touristische Zielpunkte schließen. Noch profitiert Neuseeland von der Übersättigng, aber sollte diese Übersättigung und die damit einhergehende Desillusionierung sich in Deutschland rumsprechen, so ist der Wirtschaftszweig gefährdet, sollte der Strom junger Deutscher wegbrechen.
Selbst Wwoofing ist schwierig. Es ist total überrannt – Christine bekommt 5 Bewerbungen pro Tag, Tendenz steigend. Die meisten sind Deutsche und Christine ist sehr genervt von Deutschen, wie viele in Neuseeland. Neuseeland ist das 18. Bundesland (nach Mallorca, dem 17.) der Republik.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Industrie zwar von den Backpackern abhängig ist, jedoch als Kunden, nicht als Arbeiter!

Ein komischer Besuch

Heute kam eine Frau ins Café, die Christine kennt. Christine erzählte ihr, dass ich klassischer Gitarrist bin. Sie sagte darauf: “Ok, ich bringe dich auf zwei zu Paul McCarthy”
Ich war total platt. Warum? Wieso sollte dorthin? Nun ja, das ist halt eine musikalische Familie. Ok, na gut, dann komme ich halt dorthin. Aber ich wusste immer noch nicht, wieso und warum.

McCarthy ist ein Farmer und liebt klassische Musik, mag auch recht musikalisch sein, was aber nichts an seinem verstimmten Flügel ändert. Zuerst hat er mir seine Kühe gezeigt, 250 Stück auf über 155 Hektar. Wir haben die Kühe mit dem Quad zum Melkstall getrieben, wo ich auch mal den Saugapparat an die Euter propfen durfte. Ich war aber sehr unsicher. Von Kuhärschen umringt zu sein, die jeden Moment einen Scheißstrahl auf dich absenden können, ist verstörend. Ebenso die Tatsache, dass die Kühe von oben bis unten mit Scheiße beschmiert sind, es stinkt und es allgemein recht hässliche Tiere sind.
Danach zeigte mir Paul seinen Garten, 6 Hektar, mit französischen Pflanzen (er ist Frankreich-Liebhaber) und über 60 (!) Magnolienbäumen, deren Blüten zum Teil groß wie ein Autoreifen werden. Ein wunderschöner Garten.
Der Besuch war aber immer noch komisch. Endlich kamen wir zur Musik, ich habe ihm was vorgespielt, er fand es schön, er hat mir was auf dem Klavier gespielt (Erster Satz der Kinderszenen). Dann hat er mir noch zwei CDs ausgeliehen.
Christine hat mich abgeholt.
Ist das nicht komisch? Allison (Name der Frau, die mich dorthin gebracht hat) bringt mich dorthin, ich weiß nicht wieso. Keiner der Beteiligten ist vorbereitet. Am Ende hatte Paul mehr davon als ich, glaube ich. [Anm. d. Hrsg.: Paul McCarthy war gerade operiert worden und so war der Besuch doch eine nette Geste.]

Heute haben wir dann auch noch Ketka und Wazlaw verabschiedet. Christine war sehr zufrieden mit den beiden, die ca. zwei Monate hier waren. So sehr, dass sie ihnen 400 Dollar in der Woche gegeben hat. Doch sie war recht enttäuscht, dass der Abschied recht schmal ausfiel: “Ihr Zimmer haben sie nicht aufgeräumt und die Bettwäsche hätten sie auch waschen können. Nichtmal eine Dankesgrußkarte haben sie mir hinterlassen.”
Tja, die haben jetzt anderes zu tun (zumal sie frisch verlobt sind – Wazlaw bot am Strand bei Whakatane um Ketkas Hand an).

Russell Teil 2

Ich habe meinen Aufenthalt in Russell um zwei Tage verlängert.
Ich habe mir am dritten Tag nämlich überlegt, dass ich eine Tour mit dem Segelboot durch die Bay of Islands machen werde. Es mit einem Segelboot zu machen ist viel cooler als einem Cruiser, der einmal zum Whole in the rock fährt und wieder zurück (obwohl es dort wohl am gleichen Tag Wale zu sehen gab).
Ich bin mit Jost, der das gleiche vorhatte, dann also zum Hafen – und ich sehe Geplantsche im Wasser: direkt vorm Hafen schwimmen Delphine! Jost sagte, ich werde das hier wohl noch öfter erleben. Als uns das Segelboot abholte, die Gungha II, stiegen wir in eine luxuriöse Yacht, weiß, schnittig, sportlich. Zusammen mit den in Paihia zugestiegenen waren wir ein gutes Dutzend Passagiere, geschifft durch den stolzen Seemann Mike. Mike. Mittelgroß, lederiges Gesicht, wettergegerbt, Dreitagebart, stämmig. Schon fast zu klischeehaft. Mit ihm fuhren wir hinaus in die Bay. Mit vollen Segeln kurvten wir zwischen den so zahlreichen Inseln hindurch, wobei beim Segelsetzen und manövrieren jeder Passagier Teil der Mannschaft wurde und dort kurbeln oder hier am Seil ziehen musste. “Come on, Phil! Imagine Americas Cup: Germany leads, Austria is just behind you!”, feuert mich Mike an, als ich tüchtig kurbelte, um das Segel zu drehen.
Das Wetter war prächtig. Sonne, Wind, warm. Als wir auf einer kleinen Insel vor Land gingen sogar richtig sommerlich. Es war wie in den Broschüren: türkisblaues Wasser, Steine im Wasser, von Wellen umspielt, ein perfekter Sandstrand, tropische Natur mit Allgäu touch dahinter. Unwirklich, unwahr, irreal. Meine gute Kamera habe ich nicht mitgenommen, es wäre zu riskant gewesen, als wir im für nur Vier ausgerichteten Bötchen mit zehn Leuten vom Schiff zum Ufer schwommen. Ich hätte die unsterblichsten Bilder gemacht! Diese Farbenspiele im Wasser, das Licht, einfach unglaublich und unbeschreibbar!
Es war klar, dass dieser tolle Ort nicht jungfräulich ist, hinterm Hügel verborgen hat ein reicher Kiwi seine Bach, also Ferienhaus, gebaut.
Im weiteren Verlauf sahen wir wieder Delphine, sie schwammen mit uns, hüpften aus dem Wasser. Mike erzählte uns noch ein paar Geschichten aus seiner dreißigjährigen Seeerfahrung. Wie eine Gruppe Orcas eine Gruppe Delphine fraß, sodass das Wasser vor Blut rot war. Oder wie eine Wasserschildkröte, so groß, dass ein dutzend Leute auf Platz gefunden hätten, aufgetaucht war – alles in der Bay of Islands!
Zwischendurch hat Mike immer mal kleine Snacks serviert, was den Tag abrundete. Als wir in den Hafen einliefen, war ich froh, dass ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte, aber auch wehmütig ob der schönen Tour.

Zuhause allerdings wandte das Schicksal sich zum Bösen: ich bekam einen dicken Brummschädel, fibrige Stirn. Ich machte mir meine Pfannkuchen, doch die brachten dagegen auch nicht mehr viel. Inzwischen hatten wir volles Haus, zwei Mädchen aus – ratet mal. Genau! – Deutschland teilten mit mir diese Nacht das Zimmer, woran aber niemand richtig Vergnügen fand.

Heute morgen bin ich in ein Tief gefallen. Das Fibrige war immer noch da, ich wusste nicht, wohin. Ron empfahl mir, nach Kerikeri zu fahren und sich um Jobs zu kümmern, ich wollte einfach nur schlafen, Jost reiste wieder ab, vor ihm die Mädchen. Aber ich blieb und habe den ganzen Tag die Jogginghose nicht ausgezogen. Das ist der Grund, warum ich noch eine Nacht hier in Russell bin.

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Das ist noch in der Little Earth. Hannah aus Amerika, Roscha, Bastian und Sophia. Das Bild wollte ich euch nicht vorenthalten!

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Das ist vor der Tür in meiner derzeitigen Unterkunft.

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Die “Hauptstraße” in Russell.

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Der Long Beach in Russell

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Auf dem Segeltörn.

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Schönes Bild

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Die Gungha II

 

Ein weiteres kleines Abenteuer

Heute ist mir wieder ein weiteres kleines Abenteuer passiert, obwohl ich dachte, dass dieser Tag recht ereignislos endet. Ich beginne von vorn:
Morgens hatten wir ein Seminar zum Jobsuchen bzw. -finden. Das hat wertvolle Tipps gegeben und offengelegt, dass viel Arbeit vor mir liegt. Zuerst habe ich gedacht, es war nicht gut. Jetzt weiß ich: das war mein Unterbewusstsein, dass registriert hat, dass der Urlaub bald zu Ende ist. Danach war ich mit den Mädels von gestern und Julia aus Mannheim (die anderen kommen aus Kreis Siegen) einkaufen. Wir haben die letzten zwei Tage schon zusammen gekocht und gegessen, heute gab es dann Käsepenne mit Salat. Hier gibt es nunmal keine Spätzle (man merkt, dass sich Julia in Sachen Essen durchsetzt). Wieder im Hostel, es war vier Uhr, dachte ich, mal in die Auckland Art Gallery zu schnuppern. Dachte ich. Denn dann wurde ich in mein nächstes kleines Abenteuer geschmissen.

Als ich nämlich den ultrasteilen Berg, so geschätzt 45 Grad (der Knapp ist dagegen NICHTS), hinunter schlidderte, sah ich eine Politesse, die Knöllchen verteilte. Au scheiße, dachte ich, was ist mit meinem Auto? Die Frau an der Rezeption sagte, Parken sei umsonst! War es nicht, ein langer Zettel von Auckland Transport war unter meine Wischer geklemmt. Groß, in roten Lettern prangt die niederschmetternde Erkenntnis: “Infringement Notice”. Mein erstes Knöllchen. Doch das ist kein Grund für knallende Korken, denn es bedeutet 30 NZD Strafe. Ich renne den ultrasteilen Berg, der geschätzt 45 Grad hat und gegen dem der Knapp nichts ist und frage an der Rezeption zum zweiten Mal, wo man hier frei parken kann. Zu meinem Glück meldet sich hinter mir eine Backpackerin zu Wort, die mir erklärt, in ganz Downtown gebe es keinen einzigen gratis Parkplatz. Sie riet mir, die Symonds Street hinunterzufahren und im Wohngebiet zu parken sowie anschließend den Bus zu nehmen. Ich, leicht in Hektik renne zurück und fahre los. Großer Fehler, wie sich herausstellen wird. Ich kam nämlich erst gar nicht auf die Symonds Street. Die Aucklander stehen auf so etwas wie zum Teil sechs-spurige Kreuzungen. Ich nehme den Pfeil rechts, wie sie gesagt hat. Aber hier gibt es feine Unterschiede! Rechts-rechts und links-links und rechts-links und so weiter. Ich war also plötzlich auf der Stadtautobahn. Mit fiel plötzlich ein, dass ich in der Hektik meine Karte vergessen habe! Ohne die wäre ich vorgestern schon verloren gewesen, und so sah ich mich auch jetzt. Ich nahm die nächste Ausfahrt und fand mich schnell im Wohngebiet. Ich kann keine Ahnung, wo ich war. Außerhalb vom City Centre sieht alles gleich aus: Wohngebiet, so weit das Auge reicht. Tausende und Abertausende Heidenoldendorfs aneinander gereiht. Meine Verzweiflung war groß. Irgendwann bin ich einfach angehalten und habe geparkt. Als ich ausstieg, kam mir eine Frau entgegen, die ich sofort ausquetschte. Ich parke hier frei und Bus Stop sei um die Ecke, so die Antwort. Ich ging um die Ecke und – ich traute meinen Augen kaum – ich war in der Nähe vom Mt Eden. In der Mt Eden Road, wo wir gestern in den falschen Bus eingestiegen sind. Jetzt konnte ich zum Glück in den richtigen Bus steigen – zur Sicherheit habe ich aber nochmal in einem Café gefragt. Schwups war ich im Hostel und es konnte mir Kochen losgehen. Die Mädels ziehen aber meistens die ganze Arbeit an sich. Ich hasse es, gucken zu müssen und etwaige Vorurteile zu bestätigen. Es hat ganz gut geschmeckt, nur hat es mich auf eine Sache aufmerksam gemacht. Ich wollte nämlich ursprünglich Wasser kaufen, was durch die Knöllchen-Aktion in den Hintertreff geraten ist. Jetzt muss ich entweder das chlorige, aber trinkbare Leitungswasser trinken oder gucken, ob ich was zum kaufen finde. Dann kommen heute Abend Freunde von besagten Mädels, die schon länger in Neuseeland sind. Vielleicht kann ich die auch noch ausquetschen.

Gradus ad Panassum

Heute war (bisher) ein guter Tag. Ich habe in der Frühe mit meinen Eltern geskypet, was sehr gut getan hat. ich glaube, das mache ich jetzt sonntags immer so. Dann frühstücken, was gut war, weil ich mir von gestern Cornflakes aufgespart habe, sodass ich heute deftig frühstücken konnte. Anschließend machte ich mich dann auf den Weg zum Mount Eden, das war mein Plan. Mit dem Bus kann man für sehr günstige 1,90 NZD zum One Tree Hill fahren, von da zum Mt Eden und von da wieder zurück laufen. Eines muss ich noch erwähnen: Auckland ist auf über 40 Vulkanen gebaut, einige davon ragen als große, mit Rasen grün überwachsene Krater heraus. Der sicherlich eindrucksvollste ist jener Mt Eden, mit über 200 m! Mitten in der Stadt!
Doch ich hatte meine Rechnung nicht mit den Haltestellen gemacht. Ich fand einfach nicht die richtige. Also ging ich einmal um die Ecke zu meinem zweiten Tagesziel heute, dem Skytower, nachdem ich den Mt Eden erstmal verschoben habe. Der Tower ist mit dem Fernsehturm in Berlin vergleichbar, doch die Aucklander sind auf Ihrem stolzer als die Berliner auf ihren Fernseturm, was daran liegt, dass er erstens größer ist als der Turm der Australier und zweitens den höchste Turm der südlichen Hemisphäre darstellt. Ich also darauf. Von oben hat man einen 360 Grad Rundblick über Auckland, was sehr beeindruckend war. Ich bin noch neun Etagen weitergefahren, wo man die Bungeespringer beobachten konnten. Die Waghalsigen hielten zum Spektakel der Szenerie, die mir dargeboten wurde, aber nur geringfügig mit. Man muss nämlich wissen: Auckland ist einer der größten Städte der Welt – Flächenmäßig. Man sieht Einfamilienhäuser, soweit das Auge reicht. Und ganz viel Wasser. Und Segelboote! In der City of Sails hat nämlich jeder dritte Aucklander ein Boot.
Kurzum, ein wunderbares Bild. Auf dem Bild sieht man übrigens auch den Mt Eden, der größte der grünen, puscheligen Hügel.

Wieder unten, nahm ich den City Link (ein Bus, ich war nämlich inzwischen spät dran mit dem Mt Eden, wo ich ja noch hinwollte, ich wollte also nochmal die Bushaltestelle suchen, womit ich dorthin komme) und als ich ausstieg, kamen mir Lena, Michelle und Hannah entgegen. De ersteren sind beide von Travelworks, Hannah macht Au Pair in Auckland (und hat anscheinend viel Glück mit der Familie gehabt). Sie kennen sich alle drei, kommen aus der Ecke Siegen sind in eine Stufe gegangen. Wie der Zufall es wollte, waren sie auf dem Weg zum Mt Eden und da Hannah mit den Gasteltern schon einmal dort war, war es ganz entspannt, als ich mir den dreien den Bus, Outer Link, dorthin nahm (zuvor aber noch einen sehr leckeren Cookie gegessen!). Blöd nur, dass die Busfahrerin sich verfahren hat. Wir haben nach kurzer Odyssee aber den Aufstieg geschafft, was übrigens ganz schön anstrengend war und beträchtlichen Hunger evozierte. Zum Glück war ich nochmal einkaufen!
Vom Berg aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Stadt und auf den Krater. Nach Maorilegende ist es der Futtertopf für einen Gott “der Dinge, die verborgen in de Erde liegen” oder so ähnlich. Ich glaube, es ist das Hermannsdenkmal der Aucklander.
Plötzlich drohte ein gewaltiger Regen aufzuziehen und es wurde windig, schlagartig. In ca. Zwei km Entfernung sah ich eine gewaltige Regenwand sich zum Mt Eden wälzen. Sie schickte leichte Tröpfchen voraus, was das Fotografieren leider erschwerte. Doch oh wie Wunder zog es vorbei und wir sahen uns mit einer Warmluftfront konfrontiert, was beim steilen Abstieg für die eine oder andere Schweißperle sorgte. Die Busfahrt hatte wieder Odyssee-Charakter. Falscher Bus und so. Leider wurde so der Ausflug um 3,40 teurer. Aufgrund meinem jetzigen, notwendigen Duktus, mehr zu sparen, war das irgendwie blöd. Doch ein richtiger Kiwi lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen!

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Wieder im Hostel, habe ich ein bisschen Papierkram gemacht. Ich habe zum Beispiel herausgefunden, dass Auslandsüberweisungen nicht online bei der Sparkasse gehen. NZ ist da lockerer. Für mein Neuseelandkonto mit Onlinebanking habe ich einfach mir einen Benutzernamen mit Passwort ausdenken müssen. TAN-Generator? Nie gehört. Ein Klick, die Überweising ist fertig. Ist natürlich praktischer, ganz nach der NZ-Maxime “because it’s easy”. Naja, dann habe ixh herausgefunden, dass Parken hier tagsüber umsonst ist, was gut ist, und die Kontrolleure ziemlich streng. Um acht Uhr abends sollte ich mir ein Ticket holen…

Heute Abend haben wir gekocht. “Reis mit Scheiße” nannte es Julia, eine von Travelworks, die auch im anderen Hostel untergebracht ist, mit vollem Ernst und ohne jegliche negative Konnotation. Also, da ist mir Papas Bezeichnung “Reisfleisch” lieber, gut, das war mit Gemüse. Man könnte es Reisgemüse oder Gemüsereis nennen.

Morgen wird es regnen. Ich glaube ich gehe in ein Museum oder soetwas. Vielleicht in die Auckland Art Gallery. Außerdem habe ich ein Seminar bei Work’n'Holiday über Arbeitssuche. Jetzt plane ich Moment die nächsten Tage. Ich glaube, das war der erste richtig gute Tag.

Erstmal verarbeiten! Oder: Fool that I am

So, heute schreibe ich, weil ich das Geschehen heute erstmal verarbeiten muss. Heute morgen bin ich um halb sieben aufgestanden, weil ich gedacht habe, dass die Zeit umgestellt wird. Das ist aber erst morgen. Das war aber ganz gut so, so konnte ich früh genug auf den Auckland City Car Fair gehen. Das hört sich so groß an, ist es aber gar nicht, der Ellislie Car Fair ist nach Beschreibung wesentlich größer – ein Car Fair ist übrigens ein Flohmarkt für Autos. ich wollte mir dann also ein Auto kaufen. Gleich der zweite Wagen, den ich mir angeguckt habe war super. Ich wollte mir erstmal einen Überblick verschaffen und bin weitergegangen. Dann habe ich mir den von vorher, einen Nissan Primera nochmal angeguckt, nicht übersehend, wie ein Pärchen sich ebenfalls für den Wagen interessierte. Ich habe meinen Vater für einen Rat angerufen, der meinte, die wippenden Stoßdämpfer seien nicht so schlimm, worauf ich eine zweite Testfahrt gemacht habe. Und dann hat mir das Paar das Auto vor der Nase weggeklaut. Das fand ich sehr schade, denn des war das einzige Auto, wo ich das Gefühl hatte, der Besitzer hat es gepflegt. So bin ich also weitergezogen.

Dann blieb ich an einem Nissan Primera in Silber stehen. 1997, 190000 km. Die Testfahrt war ok, dann habe ich es vom Fachmann, der ebenfalls auf dem Gelände war, für 100 Dollar checken lassen. Er sagte, alles sei ok, außer ein paar Kleinigkeiten. Also habe ich zum Verkäufer gesagt, 2500 Dollar, er lässt alles machen, Deal. Also gut. Wir sind dann zu seiner Stammwerkstatt gefahren und es stellte sich heraus, dass er dort arbeitet. Die Leute dort haben dann Öl, Anti-Freeze, Luftdruck, Wasser gereinigt und eine Schraube angezogen. Währenddessen habe ich den Lemoncheck gemacht, um zu gucken, ob der Besitzer noch Strafen zahlen muss. Muss er nicht, also war alles gut. Er hat mich dann zum Postamt gebracht, wo wir Formulare ausgefüllt haben und ich drei Monate Registrierung gekauft habe. Dann habe ich das Geld abgehoben wir haben den Handel gemacht und fertig. Als ich dann nach Hause gefahren bin, war ich aber nicht mehr so zufrieden: bei Geschwindigkeiten über 100 hat er einen Linksdrall. Und als ich dann beim Hostel war (nachdem ich 9 Dollar Parkgebühr geblecht habe) bin ich in ein Loch gefallen. Ich sah plötzlich so viele Aufgaben auf mich zukommen, sah die Belastung, die durch das Auto entsteht und zweifelte an meiner Entscheidung. Ich war kurz davor, Papa aus dem Bett zu klingeln. Ich tat es nicht, denn ich glaube, es hätte das alles noch viel schlimmer gemacht. Stattdessen bin ich zum Barbecue in einem anderen Hostel gegangen wofür ich wegen der Partnerorganisation nur wenig zu zahlen hatte. die Leute dort haben mich um das Schnäppchen beneidet. Und von der Freiheit eines Auto geschwärmt, was mich wieder ein bisschen gepusht hat. Trotzdem muss ich mich noch um eine Versicherung und einem ordentlichen Parkplatz bemühen. Außerdem werde ich mir Lappen und Putzmittel kaufen und das Auto richtig saubermachen. Ob das ein guter Tag war, kann ich nich nicht sagen.

Ich glaube, ich gehe nochmal zum Hafen und gucke mir die Segelschiffe an, obwohl es heute sehr windig ist. Leider habe ich über das iPad kein Whatsapp und kann es demzufolge nicht nutzen.

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Neue Kamera

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Ich bin nun stolzer Besitzer einer Nikon D 80. Diese Spiegelreflexkamera habe ich mir bei eBay gekauft. Der Body liegt bei 155 € das objektiv hat 70 € gekostet. Obwohl die Kamera gebraucht ist, ist sie noch sehr gut in Schuss. Sie hat auch nur rund 6000 Auslösungen, was relativ wenig ist. Die Kamera macht sehr gute Bilder, was für meine Reise mir persönlich sehr wichtig ist. In der Preisklasse ist diese Kamera gebraucht momentan das beste was man bekommen kann.
Schwierig wird es nur mit dem Transport. Dazu habe ich mir eine kleine Fototasche gekauft. Diese Fototasche werde ich in den Rucksack stecken oder am Gürtel befestigen oder umhängen müssen.
Darüber hinaus habe ich mir vorgenommen, noch einen SD Adapter für mein Handy besorgen, damit ich einige Fotos auf diesen Blog hochladen kann.

Shoppen in Münster

 

Die größte Anschaffung war ein Rucksack.

Ich war heute in Münster shoppen – auf dem Plan war ein Rucksack ab 65 Liter, T-Shirt, das man nicht bügeln muss, Zip-Hose*, Taschenlampe, Reisebesteck*, kleiner Rucksack*.
(die mit *  habe ich nicht gekauft)

In Münster gibt es viele Outdoor-Läden, insofern bot es sich an, dort vorbeizuschauen. Hauptanliegen war mir ein Rucksack. Ich habe festgestellt, dass eine gute Beratung beim Rucksackkauf sehr wichtig ist! Lange habe ich mir in Terracamp mit Bruder Chrissi und Papa, Riesenrucksäcke angeschaut, probiert, probiert und probiert. Ein Rucksack derartiger Größe wird sehr schwer, sodass das Gewicht auf die Hüfte verlagert werden sollte. Das macht es nicht angenehmer, beugt aber “Rücken” vor. Bei mir wurde es dann der Fjäll Räven – wertig verarbeitet, wasserabweisend und teuer: 295 Schleifen, von 339 runtergesetzt (der Durchschnitt liegt zwischen 200 und 300).

Ferner schuf ich mir einen Brustbeutel für Papiere, ein T-Shirt oben genannter Eigenschaft, Taschenlampe, Karabiner (man weiß nie, wann man das mal brauch), SD-Karte, USB-Stick und Fototasche an.

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Die größte Anschaffung war ein Rucksack.

Gut zu wissen:
- Taschenlampen sind teurer als man denkt.
- Merinowolle T-Shirts sind super, aber teuer
- Zip-Hosen auch. - Outdoorprodukte sind in Neuseeland wesentlich günstiger (nach Aussagen von travelworks.de)

 

Arbeit in Deutschland

Hallo!

Ich arbeite gerade schon in Deutschland, um für NZ bereits ein bisschen Kleingeld zu haben. Sehr zu empfehlen: Neben dem Geld zeigte mir auch die Generalprobe, dass Jobsuche ganz frustrierend sein kann. Ich habe mich schließlich bei vielen Geschäften beworben: Buchhandlung, Musikgeschäft, Industrie, Netzwerk Lippe (Arbeitsvermittlung)… letztendlich wurde es Jowat – nicht zuletzt wegen Vitamin B.

Ich arbeite bei Jowat, ein Klebstoffunternehmen. Rentabel, aber gewöhnungsbedürftig.

Ich arbeite bei Jowat, ein Klebstoffunternehmen. Rentabel, aber gewöhnungsbedürftig.

Jowat ist ein mittelständiges Unternehmen in Detmold, das Klebstoffe (für die Industrie) herstellt. Ich merke: Arbeiten ist Gewöhnungssache… nicht zu vergleichen mit Schule. An die Art der Arbeit, an die Leute, die Umgebung. Wer beim Work and Travel immer wieder den Job wechselt, muss die Umgewöhnungszeit beachten (gut, es kommt auf den Menschen an). Denn immer neues Kennenlernen ist (zumindest bei manchen Menschen) Stress. So war die erste Woche bei Jowat für mich wesentlich anstrengender als die zweite.

Die Generalprobe für mich… ich bin gespannt, wie es in Neuseeland läuft.

Mein Weg in den Blog

Zum Glück habe ich ein paar Kenntnisse von HTML, CSS und PHP. Der Blog dient mir auch dazu, das Erlebte zu verarbeiten.

Zum Glück habe ich ein paar Kenntnisse von HTML, CSS und PHP. Der Blog dient mir auch dazu, das Erlebte zu verarbeiten.

Einen Blog einzurichten, ist heute kein schwieriges Thema mehr. Das geht in fünf Minuten. Es gibt ja auch für alles einen Blog: Kochen, Filme, Reisen. Mein Neuseelandblog ist nur einer unter vielen. Ich möchte aber auch gar nicht ein berühmter Blogger werden, sondern einfach nur schreiben (wie im vorigen Artikel erwähnt).

Für mich stellte sich folgende Frage: Welche Plattform? Eigene Domain? Ausrüstung?

Plattform
Meine Entscheidung viel relativ schnell auf WordPress, das ich vorher bereits genutzt habe. Ich kann es sehr empfehlen. Die Design-Vorlagen (themes) sind zu Teil sehr gut, der Funktionsumfang ist klasse und es ist kostenlos.

Eigene Domain
Grundsätzlich muss man sagen: Man kann sich eine Domain holen wie beispielsweise phil-lojak.de wahlweise mit Webspace (Speicherplatz im Internet, wesentlich teurer). Oder man lässt es über WordPress organisieren, dann kann an sich bloß die Subdomain aussuchen – phil-lojak.wordpress.com. In dem Fall kann man meines Wissens eine selber gekaufte Domain bei, .de sind es ca. 10€ im Jahr, darauf schalten.
Ich habe mich für die Webspacevariante entschieden. Sie lässt dir mehr Freiheiten, du hast Email, Datenbanken und vieles mehr i.d.R. inklusive.

Ausüstung
Wichtiges Thema. Optimal ist natürlich ein Laptop. Den muss man aber alle Nase lang aufladen und er nimmt viel Platz weg. Außerdem habe ich nicht mal einen, selbst wenn… das Risiko, das er wegkommt/kaputt geht, ist eben recht groß.
Meine Lösung: iPhone mit einer Tastatur. Es ist ein bisschen umständlicher und muss perfekt vorbereitet sein – aber es funktioniert und spart Platz.
Details: iPhone 4S und Quertz Blootooth-Keyboard (ca. 20 €)