Philipps Neuseelandblog

Gradus ad Panassum

Heute war (bisher) ein guter Tag. Ich habe in der Frühe mit meinen Eltern geskypet, was sehr gut getan hat. ich glaube, das mache ich jetzt sonntags immer so. Dann frühstücken, was gut war, weil ich mir von gestern Cornflakes aufgespart habe, sodass ich heute deftig frühstücken konnte. Anschließend machte ich mich dann auf den Weg zum Mount Eden, das war mein Plan. Mit dem Bus kann man für sehr günstige 1,90 NZD zum One Tree Hill fahren, von da zum Mt Eden und von da wieder zurück laufen. Eines muss ich noch erwähnen: Auckland ist auf über 40 Vulkanen gebaut, einige davon ragen als große, mit Rasen grün überwachsene Krater heraus. Der sicherlich eindrucksvollste ist jener Mt Eden, mit über 200 m! Mitten in der Stadt!
Doch ich hatte meine Rechnung nicht mit den Haltestellen gemacht. Ich fand einfach nicht die richtige. Also ging ich einmal um die Ecke zu meinem zweiten Tagesziel heute, dem Skytower, nachdem ich den Mt Eden erstmal verschoben habe. Der Tower ist mit dem Fernsehturm in Berlin vergleichbar, doch die Aucklander sind auf Ihrem stolzer als die Berliner auf ihren Fernseturm, was daran liegt, dass er erstens größer ist als der Turm der Australier und zweitens den höchste Turm der südlichen Hemisphäre darstellt. Ich also darauf. Von oben hat man einen 360 Grad Rundblick über Auckland, was sehr beeindruckend war. Ich bin noch neun Etagen weitergefahren, wo man die Bungeespringer beobachten konnten. Die Waghalsigen hielten zum Spektakel der Szenerie, die mir dargeboten wurde, aber nur geringfügig mit. Man muss nämlich wissen: Auckland ist einer der größten Städte der Welt – Flächenmäßig. Man sieht Einfamilienhäuser, soweit das Auge reicht. Und ganz viel Wasser. Und Segelboote! In der City of Sails hat nämlich jeder dritte Aucklander ein Boot.
Kurzum, ein wunderbares Bild. Auf dem Bild sieht man übrigens auch den Mt Eden, der größte der grünen, puscheligen Hügel.

Wieder unten, nahm ich den City Link (ein Bus, ich war nämlich inzwischen spät dran mit dem Mt Eden, wo ich ja noch hinwollte, ich wollte also nochmal die Bushaltestelle suchen, womit ich dorthin komme) und als ich ausstieg, kamen mir Lena, Michelle und Hannah entgegen. De ersteren sind beide von Travelworks, Hannah macht Au Pair in Auckland (und hat anscheinend viel Glück mit der Familie gehabt). Sie kennen sich alle drei, kommen aus der Ecke Siegen sind in eine Stufe gegangen. Wie der Zufall es wollte, waren sie auf dem Weg zum Mt Eden und da Hannah mit den Gasteltern schon einmal dort war, war es ganz entspannt, als ich mir den dreien den Bus, Outer Link, dorthin nahm (zuvor aber noch einen sehr leckeren Cookie gegessen!). Blöd nur, dass die Busfahrerin sich verfahren hat. Wir haben nach kurzer Odyssee aber den Aufstieg geschafft, was übrigens ganz schön anstrengend war und beträchtlichen Hunger evozierte. Zum Glück war ich nochmal einkaufen!
Vom Berg aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Stadt und auf den Krater. Nach Maorilegende ist es der Futtertopf für einen Gott “der Dinge, die verborgen in de Erde liegen” oder so ähnlich. Ich glaube, es ist das Hermannsdenkmal der Aucklander.
Plötzlich drohte ein gewaltiger Regen aufzuziehen und es wurde windig, schlagartig. In ca. Zwei km Entfernung sah ich eine gewaltige Regenwand sich zum Mt Eden wälzen. Sie schickte leichte Tröpfchen voraus, was das Fotografieren leider erschwerte. Doch oh wie Wunder zog es vorbei und wir sahen uns mit einer Warmluftfront konfrontiert, was beim steilen Abstieg für die eine oder andere Schweißperle sorgte. Die Busfahrt hatte wieder Odyssee-Charakter. Falscher Bus und so. Leider wurde so der Ausflug um 3,40 teurer. Aufgrund meinem jetzigen, notwendigen Duktus, mehr zu sparen, war das irgendwie blöd. Doch ein richtiger Kiwi lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen!

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Wieder im Hostel, habe ich ein bisschen Papierkram gemacht. Ich habe zum Beispiel herausgefunden, dass Auslandsüberweisungen nicht online bei der Sparkasse gehen. NZ ist da lockerer. Für mein Neuseelandkonto mit Onlinebanking habe ich einfach mir einen Benutzernamen mit Passwort ausdenken müssen. TAN-Generator? Nie gehört. Ein Klick, die Überweising ist fertig. Ist natürlich praktischer, ganz nach der NZ-Maxime “because it’s easy”. Naja, dann habe ixh herausgefunden, dass Parken hier tagsüber umsonst ist, was gut ist, und die Kontrolleure ziemlich streng. Um acht Uhr abends sollte ich mir ein Ticket holen…

Heute Abend haben wir gekocht. “Reis mit Scheiße” nannte es Julia, eine von Travelworks, die auch im anderen Hostel untergebracht ist, mit vollem Ernst und ohne jegliche negative Konnotation. Also, da ist mir Papas Bezeichnung “Reisfleisch” lieber, gut, das war mit Gemüse. Man könnte es Reisgemüse oder Gemüsereis nennen.

Morgen wird es regnen. Ich glaube ich gehe in ein Museum oder soetwas. Vielleicht in die Auckland Art Gallery. Außerdem habe ich ein Seminar bei Work’n'Holiday über Arbeitssuche. Jetzt plane ich Moment die nächsten Tage. Ich glaube, das war der erste richtig gute Tag.

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