So, heute schreibe ich, weil ich das Geschehen heute erstmal verarbeiten muss. Heute morgen bin ich um halb sieben aufgestanden, weil ich gedacht habe, dass die Zeit umgestellt wird. Das ist aber erst morgen. Das war aber ganz gut so, so konnte ich früh genug auf den Auckland City Car Fair gehen. Das hört sich so groß an, ist es aber gar nicht, der Ellislie Car Fair ist nach Beschreibung wesentlich größer – ein Car Fair ist übrigens ein Flohmarkt für Autos. ich wollte mir dann also ein Auto kaufen. Gleich der zweite Wagen, den ich mir angeguckt habe war super. Ich wollte mir erstmal einen Überblick verschaffen und bin weitergegangen. Dann habe ich mir den von vorher, einen Nissan Primera nochmal angeguckt, nicht übersehend, wie ein Pärchen sich ebenfalls für den Wagen interessierte. Ich habe meinen Vater für einen Rat angerufen, der meinte, die wippenden Stoßdämpfer seien nicht so schlimm, worauf ich eine zweite Testfahrt gemacht habe. Und dann hat mir das Paar das Auto vor der Nase weggeklaut. Das fand ich sehr schade, denn des war das einzige Auto, wo ich das Gefühl hatte, der Besitzer hat es gepflegt. So bin ich also weitergezogen.
Dann blieb ich an einem Nissan Primera in Silber stehen. 1997, 190000 km. Die Testfahrt war ok, dann habe ich es vom Fachmann, der ebenfalls auf dem Gelände war, für 100 Dollar checken lassen. Er sagte, alles sei ok, außer ein paar Kleinigkeiten. Also habe ich zum Verkäufer gesagt, 2500 Dollar, er lässt alles machen, Deal. Also gut. Wir sind dann zu seiner Stammwerkstatt gefahren und es stellte sich heraus, dass er dort arbeitet. Die Leute dort haben dann Öl, Anti-Freeze, Luftdruck, Wasser gereinigt und eine Schraube angezogen. Währenddessen habe ich den Lemoncheck gemacht, um zu gucken, ob der Besitzer noch Strafen zahlen muss. Muss er nicht, also war alles gut. Er hat mich dann zum Postamt gebracht, wo wir Formulare ausgefüllt haben und ich drei Monate Registrierung gekauft habe. Dann habe ich das Geld abgehoben wir haben den Handel gemacht und fertig. Als ich dann nach Hause gefahren bin, war ich aber nicht mehr so zufrieden: bei Geschwindigkeiten über 100 hat er einen Linksdrall. Und als ich dann beim Hostel war (nachdem ich 9 Dollar Parkgebühr geblecht habe) bin ich in ein Loch gefallen. Ich sah plötzlich so viele Aufgaben auf mich zukommen, sah die Belastung, die durch das Auto entsteht und zweifelte an meiner Entscheidung. Ich war kurz davor, Papa aus dem Bett zu klingeln. Ich tat es nicht, denn ich glaube, es hätte das alles noch viel schlimmer gemacht. Stattdessen bin ich zum Barbecue in einem anderen Hostel gegangen wofür ich wegen der Partnerorganisation nur wenig zu zahlen hatte. die Leute dort haben mich um das Schnäppchen beneidet. Und von der Freiheit eines Auto geschwärmt, was mich wieder ein bisschen gepusht hat. Trotzdem muss ich mich noch um eine Versicherung und einem ordentlichen Parkplatz bemühen. Außerdem werde ich mir Lappen und Putzmittel kaufen und das Auto richtig saubermachen. Ob das ein guter Tag war, kann ich nich nicht sagen.
Ich glaube, ich gehe nochmal zum Hafen und gucke mir die Segelschiffe an, obwohl es heute sehr windig ist. Leider habe ich über das iPad kein Whatsapp und kann es demzufolge nicht nutzen.