Philipps Neuseelandblog

Coromandel Peninsula

Heute habe ich wieder etwas gelernt. Und zwar, dass man die Strecken in Neuseeland nie, aber auch niemals nie!, unterschätzen darf. Ich checkte heute pünktlich um zehn aus dem Hostel “Verandahs” aus, kein besonders tolles Hostel, sehr unübersichtlich, nicht sehr gemütlich und mit 25 Ocken im Sechser nicht gerade billig. Um 10:45 befand ich mich auf dem Highway gen Süden. Man hätte mich bester Laune erleben können: ich habe gestern den Arbeitsvertrag für die Stelle bei Jescoms unterschrieben, fotografiert und abgeschickt und konnte endlich aus dem Moloch Auckland entfliehen. Mein Ziel war die Coromandel Halbinsel, deren Buchten und Strände ich erforschen wollte nebst Cathedral Cove und den Hot Water Beaches. Dazu hatte ich in Hahei ein ganz kleines Hostel gebucht, direkt am Wasser.
Die Abfahrt nach Coromandel verpasste ich leider. Kein Wunder, wenn das Schild erst fünfzig Meter vor der Ausfahrt ist und du dich mit 100 Sachen über drei Spuren blinken sollst… Dafür sah ich eine ganze Menge Auenlandhügel, die hier unten noch saftiger sind als im Norden. Endlich erreichte ich die Halbinsel (mein kleiner Patzer hat mir vielleicht eine halbe Stunde gekostet), dann die Überraschung: bis nach Coromandel Town sind es nochmal 50 km! Und das an einer engen Küstenstraße entlang, die zwar sehr, sehr schön anzusehen ist (erinnert ans Mittelmeer), aber schwer zu befahren. Als es ins Inland ging, hatte ich schon keine Lust mehr. Ich habe mich in den Kofferraum gesetzt und Gitarre gespielt! Nach dem Anfall dauerte es noch eine Zeit nach Coromandel, um dann zu erfahren, dass es nach Whaitangi, die nächstgrößere Stadt von Hahei, ca. 45 min sind. Auf dem Weg nach Coromandel Town und Whaitangi sind eigentlich sensationelle Ausblicke zu erwarten. Das blieb mir verwehrt; es zog so dicker Nebel auf, dass ich gerade mal 30 m weit sehen konnte, weshalb ich auch nicht so schnell fahren konnte. Seit Auckland hat es ja permanent geregnet, dass das passiert, ist echt doof. Endlich in Whaitangi, erfahre ich, dass es wiederum 45 min nach Hahei sind! Ich bin erstmal einkaufen gegangen und habe – schwups – 50 Dollar ausgegeben. Die 500 Dollar, die ich in Kohukohu gezogen habe, sind schon wieder weg.
In Hahei endlich angekommen, ist es bereits 18:00, ich führe ein Telefonat mit Christine Burney, die sagt, ich könne nächste Woche Mittwoch nach Murupara kommen und Wwoofen. Toll, und was mache ich jetzt hier solange? Ich werde mir die Bay of Plenty angucken, inklusive Tauranga. Aber hier in Hahei werde ich erstmal zwei Nächte bleiben, ich möchte mir schließlich die Cathedral Cove angucken (für die war es ja schon zu spät).
Bilanz des Tages: ich bin fast 300 km gefahren, habe fast 7 Stunden im Auto gesessen und fast eine Tankfüllung leergefahren. Dann habe ich die wundervolle Landschaft nicht gesehen, weshalb ich dort entlang gefahren bin (Nebel) und habe einen Loch in meinem Zeitplan (Wwoofing). Der Mann von Jescoms hat sich noch nicht gemeldet, nicht auf meine Fragen geantwortet, ich habe kein Cash mehr und muss mir für teures Geld welches an der Cash Mashine ziehen. Und wie geht es mir? Gut, denn ich habe mir gerade etwas leckeres gekocht.

(Ich muss nochmal etwas zu Coromandel sagen. Coromandel ist eine Halbinsel südlich von Auckland, die vor allem für ihre Strände berühmt ist – viele Kiwis machen hier Urlaub. Und wenn die hier Urlaub machen, dann muss es wirklich besonders sein. Es ist auch besonders schön hier, morgen werde ich Bilder machen. Ich hatte mir eigentlich fest vorgenommen, schwimmen zu gehen… Doch das hat dann ja wohl nicht geklappt.)

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Auch in Auckland kann Sauwetter sein.

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Eine schöne Ecke in Thames

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Roter Sandstein, trockene Bäume und enge Straßen lassen Mittelmeerstimmung aufkommen.

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Nebel

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Coromandel Town

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Für die Soße brate ich Knoblauch an, in diesem Fall dazu ein wenig Paprika, dann lösche ich es mit einem Gemisch aus Sahne und Blumenkohl-Frühlingsziebel-Brühe ab und füge süßen Dijonsenf hinzu. Passt zu allem und schmeckt Hammer.

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