Philipps Neuseelandblog

Zwischen Pinsel und Gitarre

Heute war ein guter Tag. Ich gehe jetzt sehr glücklich zu Bett, ich bin sehr zufrieden mit mir und mit allem. Es war aber auch ein “busy day”.

Nachdem ich mit meinen Eltern geskypt habe, habe ich mit der Tür weitergemacht und die Grundierung (undercoat) vollendet. Das sieht schon ganz ordentlich aus (leider hat später Vaclav in einem anderen Teil des Gebäudes mit Sägen angefangen, sodass jede Menge Staub drauf kam… Zum Glück war die Farbe bereits trocken!).
Wir haben wir aufgeräumt. Wie schon erwähnt, ist das Café wo ich wwoofe sehr klein. Eine Küche und fünf Stühle. Es befindet sich neben einer ehemaligen Werkstatt, in der durch Holzplatten Räume geschaffen wurden. Der eine Raum (Raum 1) ist soweit, ins Café eingegliedert zu werden, der andere (Raum 2) ist weiterhin Werkstatt. In Raum 1 soll nicht nur ein Café entstehen, sondern auch eine Galerie, wobei die Bilder schon da sind. Wir haben heute viel aufgeräumt und sauber gemacht, um Raum 1 für den Lo(w)ja(c)k-Day vorzubereiten. Am Ende konnten wir stolz sein, wie es aussah – besonders Christine (Besitzerin), Ketka und Vaclav (zwei Mit-Wwoofer), die aus dem Saustall derartiges mit ganz, ganz wenig Geld geschaffen haben.
Zwischendurch gab es Lunch, Teatime, Coffeetime, einen Snack, ein Päuschen, Spider (typisch britisch-kiwi: Limonade oder Cola im Glas mit Eiscreme) und ein Interview im Radio. Ja, ich war im Radio! Murupara hat seinen eigenen Radiosender (8-16 Uhr, Mo-Fr), der die nur drei Radiokanäle besitzende Region bereichert. Ich wurde also interviewt und es bot sich die Möglichkeit, viel Werbung für das Konzert am Abend zu machen. Ein klassischer Gitarrist in Murupara! Das ist hier wirklich eine Sendung wert. Vielleicht kann man es sogar als Podcast nachhören…
Das Konzert war auch sehr schön, auch wenn nur fünf Leute kamen. Einer derer ist Musiklehrer… kann aber keine Noten lesen. Christine hat mich schon vorgewarnt, dass ich auf Leute treffen werde, die wahrscheinlich nie in ihrem Leben jemanden klassische Musik haben spielen hören. Trotzdem war dieser Mensch sehr, sehr begeistert, er wiederholte tausendmal: “Awesome!”
Dann hat er mich sogar in die Schule eingeladen, er wollte, dass die Schüler auch mal klassische Musik hören. Das werde ich auch machen! Vielleicht, so er, soll ich auf dem größten Maori-Fest des Jahres in Murupara spielen. Und dabei hat mich die Radio-Frau schon eingeladen, fürs Radio zu spielen! Hui, hui…

Der Abend war wirklich sehr schön. Es gab Lowjacks zu essen, die sogar besser als gestern waren, und ich spielte meine drei Standards (Prélude Nr. 1, Chôro-Mazurka und La Folia) und ein paar Stücke, die ich zum vom Blatt spielen auf mein iPad geladen habe (Giulianis Sonatine Nr. 1, Nocturnes von Mertz usw.). Zwischendurch habe ich ein bisschen improvisiert, ein bisschen Blues und Jazz, soweit man das nennen darf. Auf die Frage, wer mir das beigebracht hat, habe ich gesagt, mein Bruder (Benni) und: “He taught you well” war die Replik.

Ich habe noch so viel über Murupara gelernt, es stellt einen eigenen Mikrokosmos dar. Doch dazu später.

(Bilder kommen auch noch)

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