Philipps Neuseelandblog

Frohes Neues (Weiterreisen)!

Es ist schon der vierte Januar, der vierte Tag des neu begonnen Jahres 2014. ich kann diesmal nicht allen eine Email schreiben, deshalb auf diesem Wege: Ich wünsche euch ein frohes, neues, unglaublich glückliches Jahr!
Es gibt einiges zu berichten, da ich inzwischen zwei mal den Ort gewechselt habe, ich bin jetzt in Wellington. Aber nur langsam…

31.12. 2013

Am Sylvesterabend, der hier “New Years Eve” genannt wird, bin ich zu einem schönen See gefahren, von dem man aus einen schönen Blick zum Mt Taranaki hat. Mt Taranaki ist mit seinen 2500 Metern ein schon sehr hoher Vulkan. Weil er alleinstehend ist, ist er unverwechselbar, beeindruckend und die Region dominierend. Sogar im Sommer ist er oft schneebedeckt. Am See habe ich mich ein wenig entspannt und habe schöne Fotos gemacht. Komischerweise mehr von den Enten als vom Berg…
Danach bin ich indisch essen gegangen. Beim Infocenter hatte ich mich informiert, wo gute Restaurants sind. Mit “India today” war auch das letzte wie alle anderen der vorgeschlagenen Lokalitäten nicht korrekt in der Karte eingezeichnet worden. Nach einigen Zusatzmetern Fußmarsch kam ich deshalb dann verspätet an. Es war erträglich geschäftig, nach vielleicht 7 Minuten bekam ich das bestellte Reis-mit-Yoghurt-Cashew-Curry. Die Frau hatte mich vorher gefragt, ob ich es “hot” haben möchte. ‘Natürlich’, dachte ich mir, ‘ich will es ja nicht kalt!’ Im ersten Moment war ich über die Schärfe doch ein wenig erstaunt – aber die war für einen Inder noch gnädig mild, genau richtig, sogar. Das beste war eigentlich der Mango Lassi, eines der besten Getränke, die ich je kosten durfte. 30 Dollar hat mir der Spaß inklusive Naanbrot gekostet. Ich war sehr schnell durch mit dieser Unternehmung, alleine geht es sich nicht gut essen. Das Gespräch hat einen ganzen wichtigen Part beim Essen.
Anschließend bin ich in den Pukekura-Park gegangen, wo wie am gestrigen Tag, Lichterschau war nebst Konzert. Leider spielte die Band Pop – Bruno Mars und Konsorten. Wenn man sich an Englisch als Umgangssprache gewöhnt hat, fällt einem auf, dass nahezu der gesamte Pop Schlagermusik ist. Für uns Deutsche wirkt er ja irgendwie cool, weil er auf englisch ist. Ich, der endlich sein Hörverständnis so verbessert hat, dass ich auch nahezu alles verstehe, und mich an das englische Umfeld gewöhnt habe, empfinde es plötzlich als… Nun ja, Schlager eben.
Daraufhin habe ich nach dem Genuss einiger gerösteter Makadamianüssen am Wasser auf die volle Stunde gewartet, darauf dass der Tacho umspringt…
…und kam mir dabei albern vor. Wenn man alleine ist, ist Sylvester etwas sehr Abstraktes. Ich lege ja eh nicht viel Wert auf eine ausgedehnte Zelebration dieses Datums, aber alleine ist es nur noch ein Obligatorium. Ich lag dementsprechend früh im Bett.

1.1. 2014

Von diesem Tag gibt es wirklich nichts zu berichten, außer dass ich ein Solokonzert auf dem Campingplatz gespielt habe. Für eine Stunde spielen bekam ich immerhin 14 Dollar. Ansonsten habe ich gebacken – super Weißbrot – und mir auf dem Barbecue Haloumikäse gemacht. Herrlich lecker.

2.1. 2014

Für mich ist wieder Weiterreisen angesagt. Ich landete in Whanganui, was auf deutsch “Hafen-Wasser” heißt, selber nennt sich die Stadt “Flussstadt”. Denn sie ist bekannt für den Whanganui River, der im Tongariro entspringt, sich durch den Whanganui National Park schlängelt und in jener Stadt in die tasmanische See mündet. Ich bin die alte Whanganui River Road hochgefahren, eine wunderbare Strecke. Ich bedaure, dass ich nicht mehr Sprit im Tank hatte! Ich habe mich einfach an die Seite gestellt und habe im Auto geschlafen, wild gecampt. Eine ganz neue Erfahrung, mitten in der Walachei.
In der Nacht bin ich aufgewacht und werde mit einem spektakulären Sternenhimmel belohnt. Prompt sehe ich zwei Sternschnuppen. Ich entscheide mich, wieder einzuschlafen… “Pfaaaauuuuch ch ch ch ch ch ch ch ch” macht es da plötzlich und ich erschrecke mich. Was ist das? Wieder. Es klingt wie ein Katzenfauchen mit anschließenden “ch ch ch ch”-Geräusch. Ich glaube, das waren Possums! Das Geräusch hat mich noch die ganze Nacht begleitet.

3. 1. 2014

Nun stand mir ein längerer Ritt bevor, nämlich nach Wellington. Das wurde von mir aber souverän gemeistert, auch wenn ich meine erste Erfahrung mit Aqua Planing machen musste. Es hat nämlich so derbe angefangen zu regnen, dass meine Scheibenwischer bei höchster Stufe nicht in der Lage waren, das Wasser von der Scheibe zu bekommen, so viel kam nach. Als hätte jemand einen Eimer ausgeschüttet. Ich musste extrem langsam fahren. Als es abschwächte, sah man lange Pfützen auf der Straße. In den Kurven kam hat man schließlich das Phänomen des Aqua Planings zu spüren bekommen, es war eine Schlitterpartie. Da hilft nur eines: Lenkrad gut festhalten!
Endlich in Wellington, war ich froh einen Navi zu haben. Wellington ist zwar so groß wie Bielefeld und vielleicht ein viertel so alt, doch diese Stadt ist verkehrstechnisch ein Moloch, meiner Meinung nach. Sie wurde weder für Autos, noch für Fahradfahrer, noch für Fußgänger gemacht.

20140104-092823.jpg

20140104-100511.jpg

Comments are closed.