Philipps Neuseelandblog

…zum Meer!

In den letzten Tagen ist nichts geschehen, was meinem Spektakel lüsternem Lesepublikum auch nur im Geringsten Satisfaktion bereiten könnte, außer vielleicht…
Dass ich am nächsten Morgen nach meinem letzten Eintrag in ein Loch des ausgefahrenen Weges gefahren bin und stecken blieb, sodass sogar ein Reifen im Freien hing… Die mehr oder weniger nüchterne Rettungsaktion eines hilfsbereiten Menschen war zwar überhaupt nicht spektakulär, aber für den Eigentümer des betroffenen Vehikels doch ein wenig aufregend…
Für diesen Tag war eine Stadtbesichtigung anberaumt, die ich auf eigener Faust zu tun gedachte. Und so geschah es, dass ich durch Christchurch (Abk. Chch – das kann man im Deutschen auf 9 verschiedene Arten aussprechen) latschte.
Christchurch sei die “englischste” der drei Großstädte Neuseelands, in der Tat stehen einige Vintage-Gebäude in der Innenstadt, die ein bisschen Flair bereiten, auch die ein wenig unnötige Straßenbahn trägt dazu bei. Aber mir ist es immer noch zu wenig Geschichte und alte Gebäude. Ich brauche das. Denn das ist es, empfinde ich, was einer Stadt Leben einhaucht. Und trotzdem – Geschichten gibt es in Chch. 2011 und 2012 wurde es durch Erdbeben heftig zerstört, bei letzteren starben 140 Menschen. Viele alte Gebäude, so auch das Wahrzeichen, eine neugotische Kathedrale, wurden (teilweise) zerstört. Jetzt noch erklingen die Baumaschinen in Christchurch und tragen zum Klang der Stadt bei.

Am nächsten Morgen (ich hatte mich auf einem recht günstigen Campingplatz auf der Akaroa-Halbinsel niedegelassen) fiel ich in ein Loch. Mein Problem: ich hatte keinen Plan. Ich wollte nach Blenheim und arbeiten. Das muss nämlich mal wieder sein. Ich mag zwar Blenheim nicht so, aber da sollte es jetzt Arbeit geben. Aber das einzige annehmbare (Arbeits-)Hostel war voll. Ich würde gerne nach Nelson und dort arbeiten. Aber wie kann ich dort Kontakt zu den Farmern aufbauen? Wie soll ich dort Arbeit in kurzer Zeit finden?
Wwoofen – gute Idee, aber dafür muss ich wissen wann und wo. Wie gesagt, dieser Tag war nicht so toll. Und so geschah es, dass ich dort blieb, wo ich war.

Tags darauf fuhr ich weiter nördlich nach Kaikoura, eine richtige Meerstadt mit ausgeprägter Fischereikultur (hier scheint sich alles um Fisch, Möwe und Wal zu drehen). Ich blieb (mit der Nacht die noch vor mir liegt) vier Nächte hier. In der Zeit versuchte ich Jobmäßig etwas n Bewegung zu setzen. Doch die antelefonierten Apfelbauern sind alle versorgt, die Wwooofing-Hosts antworten nicht und ich kann nichts machen. Doch ein Hoffnungsschimmer! Zwei Damen, mit denen ich über Brot und Arbeitssuche geplaudert haben, gaben mir die Telefonnummer von einer Tracy, die wohl Arbeit vermittelt. Allerdings wird es wohl schwierig, für die kurze Zeit etwas zu finden.

Mal sehen, ob der Wind günstig steht, wenn ich morgen nach Blenheim fahre.
20140216-111012.jpg

Comments are closed.